10 Jahre Bierautomat: Ein stiller, spendabler Held

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Angenehme Kühle, noch angenehmere Preise. Am 23.01.2014 begann bei uns im PK eine Ära. Der mehrere hundert Kilo schwere Getränkeautomat de FK-Reihe wurde von sieben bis acht selbstlosen und aufopferungsbereiten PKler*innen über die Altbautreppe in den Keller manövriert. Schnell hatte unser neuer Mitbewohner seinen Platz im Sozialgefüge des Hauses gefunden: In der Ecke zwischen der Neubauküche und dem Waschraum steht er seit diesem Tag wie ein Fels in der Brandung. Allen Widrigkeiten und Sorgen zum Trotz. Seit genau einem Zehntel Jahrhundert. 

Was zumindest die aktuellen Bewohner*innen nicht wissen: Unser Bierautomat hatte einen kuriosen Vorgänger. Das wesentlich kleinere Gerät konnte man nämlich nicht mit Euro oder D-Mark zufriedenstellen. Der Automat verlangte nach türkischer Lira. Eine der Hauptaufgabe des oder der Bierwart*in war es „damals“, immer dafür zu sorgen, dass genügend Devisen im Haus waren, um den alten Automaten zu besänftigen. Doch diesem Schätzchen brannten irgendwann die Sicherungen durch. Etwas neues musste her. Auf Ebay stoßen findige PKler*innen auf Automatenwanni, ein bayrisches Urgestein, das seine Passion im Reparieren von und im Formulieren von Gebrauchsanweisungen zu alten Automaten gefunden hatte.

Irgendwann war dann in Folge eines Ortsbesuchs klar: Dieser Automat soll es sein. Dankenswerterweise finanzierte der Förderverein das Projekt. Wanni kam also dann also mit Automat im Sprinter aus Bayern nach Münster gerast, um ihn hier abzustellen. Und der von ihm restaurierte Gerät schlug sofort ein. Auf einmal war die Bierkasse deutlich voller als gewöhnlich. Die allererste Beladung des Automaten bestand aus Bitburger Pils, Radler, Cola, Weizenbier, Pinkus Spezial und dem Aktionsbier.

Tausende Getränke wanderten durch den Schacht. Die aktuellen Favorites Paulaner Spezi, Gösser Radler und Club Mate fanden Stück für Stück ihren Weg in die Getränkeschächte. Natürlich darf in dieser legendären Aufzählung auch der Dauerbrenner Hansa Pils nicht vergessen werden. Nun ja, wir wissen ja alle: Hansa ist die pragmatische Lösung. So richtig lecker wird’s eh erst ab der dritten oder vierten Flasche. Aber zu denen kommt man bei unseren Preisen auch schneller als man sich vorstellen kann: Ein halber Liter Hansa-Pils für einen halben Euro. Oder anders gerechnet 5 Euro für 5 Liter Hansa. Wer wird da nicht zum Pragmatiker?

Aber natürlich kann auch nicht jedes Getränk ein Gösser oder ein Paulaner sein. Es gab auch immer wieder Exoten, die bisweilen ein bisschen zu lang auf ihr Verbrauchen warten mussten. Annekes und JDs Vorgänger-Bierwartteam kam auf die geistreiche Idee, Weißbier anzubieten…mit mäßigem Erfolg. Am Ende hatte das Bier das Mindesthaltbarkeitsdatum um ein paar Monate zu viel überschritten und musste deshalb im Rahmen, der selbst für PK-Verhältnisse ungewöhnlich ranzigen Weißbier-Party aus dem Bierautomaten beseitigt werden. JD und Anneke führten aber auch die Überraschungsbiere ein. Eine Wahloption, die mittlerweile von einigen Bewohner*innen schmerzlich vermisst wird. (Clara: „Hä, wer vermisst die denn???“) Du fütterst den Automaten mit einem Euro und bekommst dafür irgendwas. Aber wirklich irgendwas: Die nicht-magischen Bertie Botts Bohnen.

Zur Feier des Tages zeigten sich unsere aktuellen Bierwarte außerordentlich großzügig: Freigetränke vorm Bierautomaten. Und davon nicht zu wenige. Aber auch beim ganz normalen Bezahlen, stellen wir uns zu selten die Frage, wie viel weniger cool das Leben im PK ohne den Bierautomaten wäre. Zu häufig nimmt man seinen Dienst einfach so hin und hat beim Öffnen der Flasche schon vergessen, wem man diesen Moment zu eigentlich zu verdanken haben.

Danke, Bierautomat.

Auf die nächsten zehn Jahre.