Die Paulus- Gemeinschaft
Nach Kriegsende trafen sich an der Universität Münster Studentinnen und Studenten, die nach dem chaotischen Ende des Dritten Reichs einen umfassenden Neuanfang machen wollten: bei sich, in der Kirche und in der Gesellschaft. Diese Gruppe nannte sich “Gemeinschaft für christliche Erneuerung”. Nach intensivem und fruchtbarem Gärungsprozeß entstand daraus 1948 die Paulus-Gemeinschaft, die eine Gemeinschaft für christliche Erneuerung sein sollte. Die Mitglieder hatten zum Ziel, sich gegenseitig zu stützen und als “normale”, aber intensive Christ:innen zu leben.
Als die ersten “Paulaner” ihr Studium abgeschlossen hatten, tauchte die Idee auf, ein Studierendenwohnheim zu bauen, um einerseits einen Mittelpunkt für die Gemeinschaft, andererseits Wohnraum für Student:innen zu schaffen. Zunächst wurde der Altbau, 1954 die Kapelle gebaut; schließlich kamen 1964/65 als Erweiterung der Neubau und das Haus der Heimleitung hinzu.
Die Paulus-Gemeinschaft hat heute 130-140 Mitglieder, darunter 50 Priester, die sich in acht regionalen Gruppen über das Bistum Münster verteilen. Sie treffen sich regelmäßig in den Familien, um aus der Schrift zu lesen, über religiöse Themen zu diskutieren und zu beten. Einmal im Jahr findet eine Tagung der Paulus-Gemeinschaft statt, zu der die Studierenden immer eingeladen werden.
Als Träger des Paulus-Kollegs trägt die Paulus-Gemeinschaft mit finanziellen Spenden maßgeblich zum Unterhalt des Gebäudes bei, der allein aus den Mieteinnahmen nicht zu finanzieren wäre. So wurden aus solchen Geldern zuletzt neue Möbel (Schreibtischplatten, Schränke, Regale etc.) für sämtliche Zimmer angeschafft.